FDP-Agrarsprecher Bullinger nimmt Stellung zum Umbruchverbot


Das Grünlandumbruchverbot liegt den Obstbauern am Bodensee immer noch schwer im Magen. Daher hatte Kreisobmann Dieter Mainberger alle Mitglieder des Agrarausschusses im Landtag angeschrieben und erneut eine praxistaugliche Umsetzung eingefordert. Als Reaktion auf dieses Schreiben besuchte der Agrarsprecher der FDP- Fraktion, Dr. Friedrich Bullinger MdL auf seiner Sommertour die Tettnanger Landwirte. Beim Hofbesuch bei Matthias Günthör auf dem Endringerhof machte Mainberger deutlich, dass es beim derzeitigen Stand des Umbruchverbotes künftig kaum mehr Entwicklungsmöglichkeiten für die Obstbauern gebe. Dem stimmte Bullinger voll umfänglich zu und monierte, dass die Regelung für den Obstbau grundsätzlich auch nicht nachvollziehbar sei. Daher fordere die FDP die Streichung des starren und eigentumsfeindlichen Grünlandumbruchverbotes aus dem Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz, sowie die Begrenzung der Regulierung auf die europa- und bundesrechtlichen Standards. „Was unseren Bauern in der Umsetzung saumäßig weh tut, kommt allein vom Land“, so der FDP-Mann, der in der Mitsprache der Naturschutzverbände einen wesentlichen Grund für die Benachteiligung der Unternehmer sieht. „Von Landromantik kann man nicht leben“, konstatierte der Agrarexperte. Zudem setze sich seine Partei auch für die Einführung einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage für land- und forstwirtschaftliche Betriebe ein. Nirgendswo gebe es so viele Unwägbarkeiten und Schwankungen im Produktionsprozess, wie wenn „man die Werkstatt im Freien hat“ und daher sei diese Forderung absolut berechtigt. Ortsobmann Friedrich.Karl Hutt gab den Politikern zu bedenken, dass es wohl kartellrechtlich bedenklich sei, dass in Deutschland mittlerweile zwei Lebensmittelgroßunternehmen die Verkaufspreise für Obst, Milch und Fleisch bestimmen würden. „Wir brauchen hier in der Wertschöpfungskette politische Unterstützung“, forderte der Bauernvertreter. Bullinger sah dies jedoch aus einem anderen Blickwinkel: “Landwirte brauchen den Verbraucher als Verbündeten – Sie müssen dort ansetzen“. Für die Betriebsführung und die positiven Eindrücke auf dem Obstbaubetrieb von Matthias Günthör bedankte sich der Agrarpolitiker abschließend ganz speziell und motivierte den Jungbauern und seine Kollegen: „Halten Sie am Beruf fest - Bauern sind Unternehmer und keine Unterlasser.“




 


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